Saal 6 — Das Radio

Broadcasting - Das weltumspannende Massenmedium zur Information, Unterhaltung, Belehrung - und Propaganda

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Alfred Kubin (1877-1959) - Radio
ca. 1920. Bleistift auf Papier, 27x21cm, Erzbischöfliches Dommuseum Wien, Sammlung Otto Maurer © © Courtesy of orbitpress
Zum Werk
Kubin gilt mit seinen skurillen, phantasiereichen Zeichnungen als Meister der Darstellung des Unbewussten, von Ängsten und Zwängen wie sie verbal allenfalls die Psychoanalyse auszugraben vermag. Warum diese Handzeichnung, die noch vor Einführung des Rundfunks entstand, 'Radio' heißt, ist nicht entschlüsselt - wahrscheinlich eine später zugefügte Bezeichnung.
Zum Zeichner
Alfred Leopold Isidor Kubin (* 10. April 1877, † 20. August 1959) war ein österreichischer Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator. Kubin besuchte ab 1887 ein Gymnasium in Salzburg, ab 1892 absolvierte er eine fotografische Lehrzeit in Klagenfurt. Er lebte ab 1898 in München. Nach mehreren Studienreisen im Jahr 1905 wurde er 1906 bei Wernstein am Inn auf dem alten Herrensitz Schloss Zwickledt ansässig. Hier lebte er bis an sein Lebensende. 1930 Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. 1937 Professor h.c. (Quelle: Wikipedia)
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Kurt Günther (1893 - 1955) - Der Radionist
1927. Öl auf Leinwand. © Courtesy of Nationalgalerie Berlin, Staatliches Museum Preußischer Kulturbesitz
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Kurt Günther zeigt ein wenig spöttisch den Fanatiker, der mit Wein, Zigarre und Libretto den Klängen aus seinem Röhrenradio lauscht.
Zum Maler
Curt Georg Paul Günther (* 1. Dezember 1893, † 12. Februar 1955) war ein deutscher Maler. Er wuchs als Sohn eines Druckers und Druckereibesitzers auf. Unmittelbar nach Abschluss des Gymnasiums ging er 1913 zum Studium an die Kunstgewerbeschule in Dresden, wo zu seinen Kommilitonen unter anderem Otto Dix und Otto Griebel gehörten. Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Günther 1914 zum Kriegsdienst eingezogen, den er bei den Luftstreitkräften ableistete, bis er 1917 wegen einer schweren Lungentuberkulose entlassen wurde. mehr >>
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Max Radler (1904-1971) - Radiohörer
1930. Öl auf Leinwand, 63x49cm. © Städtische Galerie im Lembachhaus, München
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Ganz anders als bei Kurt Günther ist der Blick des Müncheners Max Radler. Sein 'Radiohörer' zeigt mit kühler Anteilnahme einen Arbeiter, der konzentriert das neue Bildungs-Medium nützt, das ihm über die engen Grenzen seines Fabrikslebens hinaus die ganze Welt erschließt.
Zum Maler
Max Radler (1904, Breslau - 19. November 1971, München) absolvierte bis 1918 eine Lehre in einer Stuckatur-, Schreiner- und Bildhauerwerkstatt in Oppeln/Oberschlesien, danach erhielt er eine Ausbildung zum Dekorationsmaler in Zeitz. Nach einer Wanderschaft durch Deutschland blieb er 1923 in München. Hier war er als Dekorationsmaler tätig und studierte gleichzeitig an der Kunstgewerbeschule bei Georg Schrimpf und Otto Grassl. Später war er als freier Maler tätig. Ab 1930 Mitglied der Gruppe 'Die Joryfreien'. 1945 Verlust fast des gesamten Werkes bei einem Bombenangriff. 1946 Mitarbeit im Freitag-Verlag, den „Schwabinger Bilderbogen“ und der Kinderzeitschrift „Ping-Pong.“1953 ständiger Zeichner für den neuerscheinenden „Simplicissimus“ bis 1967 – Ständige regelmäßige Beteiligung an der Großen Kunst-Ausstellung München im Haus der Kunst als Mitglied der 'Neuen Gruppe'.
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Kurt Weinhold (1896-1965) - Mann mit Radio (Homo Sapiens)
1929. Öl auf Leinwand. Privatbesitz © NN, Public domain
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Der Mann wirkt in seiner engen Kammer isoliert von der Welt, mit der er durch Kopfhörer verbunden ist. Für den Akt stellte sich ein Berliner Jurist aus Weinholds Freundeskreis als Modell zur Verfügung. Er stammte aus Calw, wohin der in Berlin geborene Weinhold 1922 übergesiedelt war. Weinhold arbeitet in dem Gemälde mit Gegensätzen. Der Rundfunkempfänger, ein Röhrenempfänger, steht auf einem so genannten 'Kirchenstuhl', einem Hockertyp, der früher in Kirchen neben den eingebauten Bänken als zusätzliche Sitzgelegenheit verwendet wurde. mehr >>
Zum Maler
In der politisch labilen Zeit gegen Ende der Weimarer Republik malte Kurt Weinhold den 'Homo sapiens' als ein Wesen, das sein Hirn über Drähte aus einem Rundfunkempfänger speist.
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Wilhelm Heise (1890-1956) - Verblühender Frühling
1926, © Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
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1912 kommt Hans Olde nach Kassel und nimmt Heise in seine Klasse auf. Heise steht unter dem Zwang zum Geldverdienen, da er von seiner Familie finanziell nicht unterstützt wird. Durch Oldes Vermittlung erhält er ein Stipendium für Ausbildung im Buchgewerbe in Berlin und Leipzig. Bedingt durch den Beginn des 1. Weltkriegs und aus Geldmangel muss Heise 1914/15 seine Ausbildung beenden. Eine Hauslehrertätigkeit bei der Prinzessin Reuß in Züllichau und eigene Buchbinderarbeiten lassen kaum freie Zeit zu eigener künstlerischer Arbeit. 1916 erfolgt die Übersiedlung nach Hofgeismar und im März 1918 die Übersiedlung nach München. mehr >>
Zum Maler
Mit diesem Selbstbildnis als Radiobastler nahm Heise 1928 an der Ausstellung "Junge deutsche Künstler" in der Galerie Wiltschek, Berlin, teil. Das Gemälde ist typisch für das Genre der "Neuen Sachlichkeit" - Wilhelm Heise (* 19. Mai 1892 in Wiesbaden; † 17. September 1965 in München) war Sohn eines Militärbeamten. Nach seiner Schulzeit in Metz und einer kaufmännischen Lehre in einem Elektrogeschäft machte Heise in Kassel Bekanntschaft mit einem Trübner-Schüler. Es folgten erste - impressionistische - Bilder, die sämtlich verschollen sind, und ein halbes Jahr Zeichenlehrer-Seminar in Kassel. Anschließend geht Heise zu Hans Olde nach Weimar.
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Unbekannter Künstler - Radiohörer
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Titel, Provenienz etc. unbekannt. Hinweise werden erbeten.
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Theodore J- Roszak (1907 - 1981) - Recording Sound
1932. Gips und Öl und Holz, 81.3x121.9x17.1 cm. © Courtesy of Smithsonian American Art Museum, Washington, D.C.
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Der Schalltrichter des Phonographen steht für das Ohr des Hörers und verbildlicht die Opernsänger, die als komische Gipsfigürchen dargestellt sind. Auch der Tonarm in Gestalt einer kostümierten Person weist auf die Bühnenkunst hin. Der kleine Ballon oben rechts versinnbildlicht die Fantasie und die Einladung durch die Musik, der Alltagswelt zu entfliehen. Kreise und Spiralen stehen nicht nur für die Plattenrillen, sondern für die Schallwellen schlechthin.
Zum Maler
1907 in Poznan, Polen, geboren, ging Roszak 1929 mit einem Stipendium nach Prag, von wo er Abstecher nach Frankreich, Deutschland und Österreich machte. Purismus, Konstruktivismus und die Bauhaus-Schule faszinierten ihn. Ab 1931 wieder in den USA, versuchte er ab 1938 in New York in einem 'Design Laboratory' die Bauhaus-Ideen für Amerika umzusetzen und produzierte bis 1945 ausschließlich dreidimensionale, ungegenständliche Konstruktionen, die wie Gemälde an die Wand zu hängen waren. mehr >>
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Paul Mathias Padua (1903 - 1981) - Der Führer spricht
1939. Öl auf Leinwand, 207x181cm. Privatbesitz (?) © NN, Public domain
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Eines der am häufigsten zitierten Bildwerke des Nationalsozialismus. Zu dieser kultisch-verkitschten Szenerie ein bezeichnendes Gedicht von Bruno Brendel:

'Als seine Stimme durch den Äther schwang, / geschah's, daß unsre Herzen stille standen / und daß um uns die grauen Schatten schwanden / und daß ein Engel auf uns niedersprang. / Des Führers Stimme geht durch unsre Stube, / wir sitzen lauschend neben dem Gerät, / und ist ein Schweigen über unsern Häuptern, / als ob die ganze Erde stille steht. Das Gemälde missfiel Goebbels zwar - die Hörer schienen ihm nicht ausreichend enthusiastisch den Worten des 'Führers' zu lauschen -, doch wurden davon zahlreiche Reproduktionen "für Ladengeschäft und Werkstatt des deutschen Rundfunkhandels" hergestellt und verbreitet.
Zum Maler
Paul Mathias Padua (15. November 1903, Salzburg - 22. August 1981, Tegernsee). Kindheit und Jugend in ärmlichen Verhältnissen bei den Großeltern in Geiselhöring und Straubing auf. Später zog es ihn nach München und dem als Künstlerort bekannten nahen Murmau. Abbruch der akademischen Ausbildung, weil er nur noch seiner eigenen Malerei folgen wollte, die nach Überwindung der neoimpressionistischen Manier eines Wilhelm Leibl immer mehr zur so genannten Neuen Sachlichkeit tendierte. mehr >>
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Solomon Judowin (1892-1954) - Sie hören den Bericht von der Front
1942.Holzschnitt, 48x397cm. Staatliches Russisches Museum, St. Petersburg © Public domain
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Das Blatt stammt aus der Serie 'Leningrad im Winter 1941 und 1942'. Bei genauer Betrachtung erkennt man den Lautsprecher über den Köpfen der Passanten.
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David Brown Milne (1892 - 1952) - Radio V
1946. Wasserfarben über Graphit auf Papier, 36.8 x 49.9 cm, © Courtesy of National Gallery of Canada
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Keine näheren Angaben bekannt
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Edward Ralph Kienholz (1927-1944)/Nancy Reddin Kienholz (1943-) - Der Ofenschirm
Objekt aus einer Serie, 1975, © NN, Public domain
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Die Kienholz' stießen erstmals auf diese Geräte auf ihren Streifzügen über die Berliner Flohmärkte. Wo immer sie wohnten oder zu Besuch waren, pflegten sie Flohmärkte aufzusuchen: »Im Grunde«, so Kienholz, »beginne ich jede Gesellschaft dadurch zu verstehen, daß ich ihre Trödelläden und Flohmärkte durchstreife. Für mich ist es eine Form der Bildung und historischen Orientierung. Ich kann an dem, was eine Kultur wegwirft, ablesen, wozu Ideen geführt haben.« mehr >>
Zu den Künstlern
Edward Ralph Kienholz (*23. Oktober 1927, Fairfield, Washington, USA - +1994, Hope, Idaho, USA) ; Nancy Reddin Kienholz (*9. Dezember 1943, Los Angeles, Kalifornien, USA) Edward Kienholz wuchs auf der elterlichen Farm auf, die er mit siebzehn Jahren verließ, um Kunst zu studieren, brach das Studium aber nach drei Monaten ab, wurde Autodidakt. Wanderjahre in verschiedenen Berufen (u.a. Gebrauchtwagenhändler und Pfleger in einer Nervenheilanstalt). mehr >>
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Erika Giovanna Klien - Begegnung (1927 - Ausschnitt)
Ausstellung Wien-Berlin
Zur Künstlerin
Klien studierte von 1919 bis 1925 Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. Einer ihrer Dozenten war Franz Cizek, bei dem sie im Fach Jugendstil als studentische Hilfskraft arbeitete. In seinem Kurs über Ornamentformen wurde sie in den neuen Kunststil Kinetismus eingeführt. Dieser Stil hebt Bewegung und moderne Vitalität hervor. Er ist an den französischen Kubismus, den italienischen Futurismus und den russischen Konstruktivismus angelehnt. Im Laufe ihres Lebens entwickelte sie die Theorie und Technik des Kinetismus weiter und wurde zur bedeutendsten Vertreterin dieser Kunstrichtung. mehr >>
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Bruno Gironcolli - Ohne Titel (2007/08)
Aluminium-Skulptur. Höhe 53 cm, Durchmesser 74 cm
Zum Werk
Künstlerexemplar, bezeichnet E.A. Mit Dank an © Lilly's Contemporary Art ext. Link
Zum Künstler
Bruno Gironcoli begann 1951 eine Goldschmiedelehre in Innsbruck, die er 1956 mit der Gesellenprüfung abschloss. Zwischen 1957 und 1962 studierte er an der Hochschule für Angewandte Kunst Wien. Er ging dann nach Paris, wo ihn die Werke Alberto Giacomettis künstlerisch beeinflussten. Gironcoli arbeitete mit den Materialien Holz, Nylon, Eisen, Aluminium, Glas, Polyester und Draht. mehr >>
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Eduard Angeli - Rotes Haus mit Lautsprecher (2012)
Öl auf Jute, 180 x 240 cm, Privatbesitz ©Eduard Angeli. Mit dank an: Albertina, Wien
Zum Werk
Folgt
Zum Künstler
*15. Juli 1942, Wien. Studierte Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der bildenden Künste Wien und Geschichte an der Universität Wien. Abschluss 1965. Von 1967 bis 1971 Gast-Professor an der Academy of Applied Arts in Istanbul. 1971 Rückkehr nach Wien. Lebt und arbeitet in Wien und Venedig. - Website: ext. Link
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