Saal 2 — Der optische Telegraf

Wer jemals Abenteuerbücher las, weiß Bescheid um die Bedeutung der Rauchzeichen. Aber schon die alten Römer praktizierten die Übermittlung optischer Signale. Und was viele Jahrhunderte später als neueste Errungenschaft galt, der Zeigetelegraf von Monsieur Chappe, war im Grunde nur eine bescheidene Fortentwicklung. Sogar die Distanz der Signaltürme voneinander entsprach den römischen Vorgaben.

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Louis Pouget-Maisonneuve - Claude Chappe
Lithografie, 24x18cm, Standort unbekannt
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Abbé Claude Chappe (* 25. Dezember 1763, † 23. Januar 1805) war ein französischer Techniker und Geistlicher, der gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Abraham und Ignace 1791 eine von ihm als Tachygraf (Schnellschreiber) bezeichnete Vorrichtung entwickelte. In diesem Zusammenhang führte der Abteilungsleiter im Kriegsministerium, André-François Comte Miot de Mélito (1762-1841), die Bezeichnung telegraphe ein. Von Vorteil war, dass der Nationalkonvent am 19. Juli 1794 die Eigentumsrechte von Autoren, Komponisten, Malern und Zeichnern an ihren Werken gesetzlich festlegte. mehr >>
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Details unbekannt. Auf dem Abzug vermerkt der Name des Lithografen, Ars Farsy
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Anonym - Der französische Zeigertelegraf
Lithografie, ca. 1790
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Die Lithografie zeigt neben einem typischen Signalturm die sieben möglichen Positionen jedes Zeigers und den vier des Querbalkens, aus denen sich 196 Figuren ergaben. Sie standen für die Buchstaben und Ziffern, 92 besonders gut erkennbare Figuren waren aber über ein Code-Verzeichnis mit bestimmten Bedeutungen verknüpft. Jede Nachricht wurde durch zwei Zeichen ausgedrückt, deren erstes der Seite, das zweite der Zeile im Verzeichnis entsprach, wo an der betreffenden Stelle der Klartext stand. Insgesamt waren 8464 verschiedene festgelegte Nachrichteneinheiten möglich.
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Francisco de Goya (1746-1828) - Telégrapho
ca.1824-28, Schwarze Kreide auf Papier, 19.1x15.2cm, © Courtesy of Museo Nacional del Prado, Madrid
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Goya war seit 1793 taub und konnte sich nur schriftlich und durch Zeichen verständigen. Vielleicht interessierte er sich deshalb besonders für den optischen Telegrafen nach Chappe. In Spanien errichtete um 1800 Augustín de Betancourt eine Linie zwischen Madrid und Aranjuez, und 1823, kurz vor Goyas Ankunft in seinem neuen Aufenthaltsort Bordeaux, wo diese Zeichnung entstand, war die Strecke Bayonne-Bordeaux-Paris eingeweiht worden.
Zum Maler
Francisco José de Goya y Lucientes (* 30.März 1746, † 16. April 1828) Er war der Sohn des angesehenen Vergolders José de Goya († 1781) und der verarmten Landadeligen Gracia Lucientes y Salvador. Er war das vierte Kind nach zwei Schwestern und einem Bruder; es folgten nach ihm zwei weitere Brüder. Der älteste, Tomás, übernahm später die Werkstatt des Vaters. Die Zusammenarbeit der Vergolder mit Malern, Bildhauern und Schreinern bei der Herstellung von kirchlichen Retabeln war zurückgegangen, da diese barocken Werke dem Zeitgeschmack nicht mehr entsprachen. mehr >>
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Camille Pissarro (1830-1903) - Der Telegrafenturm am Montmartre
1863, Öl auf Leinen. Privatsammlung ( © NN Public domain)
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Jacob Abraham Camille Pissarro (* 10. Juli 1830, † 12. November 1903) war einer der bedeutendsten Maler des Impressionismus. Camilles Vater, Abraham (Frederic) Gabriel Pissarro stammte aus einer marranischen Familie aus Bragança in Portugal und war als Kind mit seinen Eltern nach Bordeaux vor der Inquisition geflüchtet. In Bordeaux existierte eine große Gemeinde sefardischer Juden. Camilles Mutter, Rachel Manzano-Pomié, hatte spanische Vorfahren und stammte aus der Dominikanischen Republik. 1824 wanderte die Familie des Vaters nach den Antilleninseln aus. In Charlotte Amalie, der Hauptstadt von Dänisch-Westindien auf St. Thomas, gab es eine der ersten jüdischen Gemeinden der Neuen Welt. Dort betrieb der Vater eine Eisenwarenhandlung. mehr >>
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Maxime Maufra (1861-1918) - Der Signalturm
1911, Öl auf Leinwand, 61x91cm. Privatsammlung ( © NN, Public domain)
Zum Maler
MaxMaximilien Émile Louis Maufra (* 17. Mai 1861, † 23. Mai 1918) war ein französischer Maler des Impressionismus. Maufra begann mit 18 Jahren zu malen, anfangs jedoch nur zeitweise, da er Geschäftsmann war. 1890 wurde er professioneller Maler, verließ Nantes und zog in die Bretagne, wo er auf Paul Gauguin und Paul Sérusier traf. In seinen Gemälden zitierte Maufra gelegentlich die pointillistische Maltechnik von Camille Pissarro oder Alfred Sisley und übernahm ebenfalls die starken Farben der kraftvollen Gemälde aus der Schule von Pont-Aven. Er blieb jedoch ein unabhängiger Künstler, der sein Werk der Schönheit der Natur widmete. (Quelle: Wikipedia)
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Armand Guillaumin (1841-1927) - Schloss und Signalturm von Agay
ca. 1894, Öl auf Leinen. Privatsammlung ( © NN, Public domain)
Zum Maler
MaxMaximilien Émile Louis Maufra (* 17. Mai 1861, † 23. Mai 1918) war ein französischer Maler des Impressionismus. Maufra begann mit 18 Jahren zu malen, anfangs jedoch nur zeitweise, da er Geschäftsmann war. 1890 wurde er professioneller Maler, verließ Nantes und zog in die Bretagne, wo er auf Paul Gauguin und Paul Sérusier traf. In seinen Gemälden zitierte Maufra gelegentlich die pointillistische Maltechnik von Camille Pissarro oder Alfred Sisley und übernahm ebenfalls die starken Farben der kraftvollen Gemälde aus der Schule von Pont-Aven. Er blieb jedoch ein unabhängiger Künstler, der sein Werk der Schönheit der Natur widmete. (Quelle: Wikipedia)
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Unbekannter Künstler - Chappe's Semaphore
Musee des Arts et Metiers, Paris
Zum Werk
(Wikimedia Commons, public domain)
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Unbekannter Künstler - The Great Haldon Shutter Telegraph
Luton Culture
Zum Werk
Lord George Murray, inspiriert von Berichten über den Semaphore von Chappe , schlug der britischen Admiralität 1795 ein System eines visuellen Telegrafen vor. Es bestand aus Holztürmen, in deren Rahmen sechs eineinhalb Meter hohe achtechteckige Holzplatten (Shutters) derart auf horizontalen Achsen montiert waren, dass sie horizontale oder vertikale Positionen einnehmen konnten. Dieser 6-Bit- Binär-Code ermöglichte 63 Signale für die 26 Buchstaben des Alphabets, die zehn Ziffern und einige Kommandos. Die Übertragung wurde beschleunigt, indem die Wörter ohne Selbstlaute signalisiert wurden. Die Admiralität akzeptierte im September 1795 Murrays System und errichtete die erste Kette von 15 Stationen zwischen London und Deal . Weitere Strecken folgten. 1808 waren 65 Stationen in Betrieb – unter anderem London – Portsmouth – Plymouth. Die Stationen befanden sich in einfachen Holzhütten im Abstand optischer Sichtweite (mit Teleskopen – und bei gutem Wetter). Die Signaltafeln wurden durch Seilzüge bewegt. Die Übertragungsdauer von London nach Plymouth betrug etwa 15 Minuten. 1816 wurde das Shutter-System durch eines nach Chappe ersetzt.
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