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Jacob Abraham Camille Pissarro (* 10. Juli 1830, † 12. November 1903) war einer der bedeutendsten Maler des Impressionismus. Camilles Vater, Abraham (Frederic) Gabriel Pissarro stammte aus einer marranischen Familie aus Bragança in Portugal und war als Kind mit seinen Eltern nach Bordeaux vor der Inquisition geflüchtet. In Bordeaux existierte eine große Gemeinde sefardischer Juden. Camilles Mutter, Rachel Manzano-Pomié, hatte spanische Vorfahren und stammte aus der Dominikanischen Republik. 1824 wanderte die Familie des Vaters nach den Antilleninseln aus. In Charlotte Amalie, der Hauptstadt von Dänisch-Westindien auf St. Thomas, gab es eine der ersten jüdischen Gemeinden der Neuen Welt. Dort betrieb der Vater eine Eisenwarenhandlung. Die Familie unterhielt weiterhin feste Verbindungen nach Bordeaux. Im Alter von zwölf Jahren schickte man Camille Pissarro in ein Internat in einen Vorort von Paris. Er zeigte bereits in diesem Alter großes Interesse am Zeichnen. 1847 holte sein Vater ihn zurück nach Westindien, um ihn in das Geschäft der Familie einzuführen. Pissarro zog es jedoch vor, jede freie Minute am Hafen zu verbringen und zu zeichnen. Dort begegnete er dem dänischen Maler Frederik Siegfried George (Fritz) Melbye. Trotz des Widerstands seines Vaters schloss sich Pissarro Melbye an, als dieser 1852 nach Venezuela weiterreiste. In Caracas mieteten sich Melbye und Pissarro gemeinsam ein Haus. 1854 kehrte er nach St. Thomas zurück. Schließlich gelang es ihm seinen Vater zu überzeugen, ihn bei der Entscheidung, das Leben der Malerei zu widmen, zu unterstützen. Im September 1855 verließ er endgültig St. Thomas und reiste nach Paris. 1857 zogen auch seine Eltern zurück nach Frankreich. Pissarro wohnte wieder bei ihnen in deren Haus in Montmorency. Mitte der 1860er Jahre begann Pissarro, sich von seinem Lehrer Corot zu lösen und seinen eigenen Stil zu finden. Erste Erfolge bei der Kritik bedeuteten jedoch mitnichten Erfolge bei Käufern und Händlern. Pissarro geriet in finanzielle Not und musste sich den Lebensunterhalt mit dem Bemalen von Markisen und Rollos verdienen. 1869 und 1870 arbeitete er eng und regelmäßig mit seinen Freunden Claude Monet und Pierre-Auguste Renoir. Oft stellten sie ihre Staffeleien nebeneinander auf und malten gemeinsam die gleichen Motive, wobei jedoch jeder seinen eigenen Stil bewahrte. Besonders intensiv arbeitete er später mit Paul Cézanne zusammen; beide beeinflussten einander in ihrer künstlerischen Entwicklung. 1874 gehörte er zu den treibenden Kräften, die die erste Impressionisten-Ausstellung organisierten. Die ganzen 1870er Jahre hindurch kämpfte Pissarro verzweifelt um den Lebensunterhalt für sich und seine Familie. 1892 gelang ihm endlich der Durchbruch: mit einer großen Retrospektive bei seinem Förderer, dem Kunsthändler Durand-Ruel. Als er 1903 starb, hinterließ er eine riesige Zahl an Bildern. Seit 1980 befindet sich in Pontoise ein Musée Camille Pissarro. (Quelle: Wikipedia)