Michael Faraday (22. September 1791, Newington Butts, Grafschaft Surrey bei London - 25. August 1867, Hampton Court) Sohn eines Hufschmieds. Mit 14 Jahren begann er eine Lehre als Buchbinder. Faraday beschränkte sich nicht nur auf das Binden der Bücher, er las sie auch. Da Faraday nur eine einfache Schulbildung erwerben konnte, ist er wohl als klassischer Autodidakt zu bezeichnen. - Nach der Teilnahme an einer Vorlesung von Sir Humphrey Davis, dem Präsidenten der 'Royal Institution', schickte er diesem 1812 seine Mitschriften und wurde, erst 21jährig, Davis' Laborassistent.
Die größten Beiträge lieferte Faraday für den Bereich der Elektrotechnik. 1821, kurz nachdem der dänische Chemiker Ørsted das Phänomen des Elektromagnetismus entdeckt hatte, baute Faraday zwei Vorrichtungen, um das herzustellen, was er elektromagnetische Rotation nannte: eine konstante kreisförmige Bewegung einer magnetischen Kraft um einen Draht. Zehn Jahre später (1831) begann er mit einer Serie von Experimenten, die schließlich zur Entdeckung der elektromagnetischen Induktion führten. Diese Experimente bildeten die Grundlage der modernen elektromagnetischen Technologie. Sie ermöglichten es ihm, den ersten Dynamo zu konstruieren. Im Jahre 1832 stellte Faraday die Grundgesetze der Elektrolyse (Faraday-Gesetze) auf.
Im Bereich der statischen Elektrizität zeigte Faraday, dass die Ladung nur an der Außenseite eines geladenen Leiters konzentriert ist. Die Ladung außen hat keinen Einfluss auf Objekte, die sich innerhalb des vom Leiter umschlossenen Raumes befinden. Dieser Abschirmeffekt wird heute Faraday-Käfig genannt.
Von Faraday stammen die uns vertrauten Begriffe Elektrolyse, Elektroden, Anode und Kathode.
1855 wurde er zum Kommandeur der Ehrenlegion ernannt.
Im Alter von 65 Jahren zog sich Faraday, dessen geistige Kräfte, vermutlich durch Quecksilbervergiftung, stark nachgelassen hatten, aus der Forschung zurück und hielt nur noch wissenschaftliche Vorträge. Er starb im Alter von 76 Jahren, geistig verwirrt.